Was ist Fernwärme?
Fernwärme ist eines der umweltverträglichsten konventionellen Heizungssysteme und verbindet eine technisch überzeugende Lösung mit zahlreichen Vorteilen für den Fernwärmekunden.
Wie wird Fernwärme erzeugt?
Für die Erzeugung klimafreundlicher Fernwärme stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung:
- Effiziente Kraft-Wärme-Kopplung
- Nutzung erneuerbarer Energien
Effiziente Kraft-Wärme-Kopplung
Die kombinierte Erzeugung von Strom und Wärme (Kraft-Wärme-Kopplung) ist eine Technik, mit der die eingesetzte Energie weit effektiver ausgenutzt wird als bei getrennter Strom- und Wärme-Erzeugung. Eine entsprechend geringere Belastung der Umwelt geht damit einher. Aktuell werden in Deutschland rund 85 Prozent der Fernwärme in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt. Die Energieeinsparung gegenüber der getrennten Erzeugung von Strom und Wärme liegt zwischen 30 und 50 Prozent. Das ist ökologisch und volkswirtschaftlich höchst sinnvoll.
Bei Kraft-Wärme-Kopplung können konventionelle Brennstoffe wie Braunkohle, Steinkohle, Erdöl und Erdgas eingesetzt werden. Es ist jedoch genauso sinnvoll, erneuerbare Energien in Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen hocheffizient einzusetzen. Da Wärme jedoch im Gegensatz zu Strom nicht wirtschaftlich sinnvoll über größere Strecken transportiert werden kann, wird das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung im Wesentlichen in Ballungsgebieten angewendet. Dabei können unterschiedliche Technologien zum Einsatz kommen, über die sich der technisch Interessierte (siehe Link) informieren kann.
Verschiedene Kraftwerkstypen: Blockheizkraftwerk, Entnahme-Kondensationsmaschinen, Gasturbinen mit Abhitzekessel, Kombinierte Gas- und Dampfturbinenanlagen
Nutzung erneuerbarer Energien
Um das Klima weiter zu schonen, werden neben effizienten KWK-Anlagen auch vermehrt erneuerbare Wärmeerzeuger in Wärmenetze eingebunden. Durch die Nutzung erneuerbarer Wärme in Wärmenetzen können so in kürzester Zeit signifikante CO2-Einsparungen erzielt werden. Hierfür werden entweder klimaschonende Brennstoffe wie Biomasse oder Biogas eingesetzt, aber auch Umweltwärmequellen oder Abwärmequellen lassen sich sinnvoll in Wärmenetze integrieren. Wie das im Einzelnen funktioniert, wird auf der Fernwärme-Info-Seite (siehe Link) beschrieben.
Anwendungsmöglichkeiten der Fernwärme
Multitalent Fernwärme
Fernwärme kann mehr: Als Fernkälte kühlt sie im Sommer Büros und Läden. Als Nahwärme aus dezentralen Erzeugeranlagen bietet sie Ihnen individuelle Vor-Ort-Lösungen, die sich für Wohngebäude genauso eignen wie für Verwaltungen, Schwimmbäder oder Krankenhäuser.
Nahwärme
Strom und Wärme werden dezentral in Ihrer Umgebung erzeugt. Sie profitieren von einer individuell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmten, ökonomisch und ökologisch optimierten Anlage mit hoher Versorgungssicherheit. Die Leistungen vieler Versorgungsunternehmen reichen übrigens vom Betrieb Ihrer Anlage und dem Brennstoffhandling über die Entsorgung Ihrer Altanlage bis hin zur Wärmebedarfsrechnung, dem Energiemanagement und der Energieberatung. Bei Problemen ist ein 24-Stunden-Service jederzeit für Sie da.
Fernkälte
Die Kältebereitstellung erfolgt mittels Kältemaschinen nach dem Kompressions- oder Absorptionsverfahren, die im Folgenden kurz erläutert werden.
Das Kompressionsverfahren
Kompressionskälteanlagen liegt im Wesentlichen das von modernen Haushaltskühlschränken bekannte Prinzip der Kälteerzeugung zugrunde. Durch den im Verdampfer bei niedrigem Druck und tiefer Temperatur aufgenommenen Wärmestrom aus dem Transportmedium Kaltwasser wird das flüssige Kältemittel im Primärkreislauf verdampft. Der entstehende Kältemitteldampf wird vom elektrisch betriebenen Turboverdichter angesaugt, verdichtet und dem Verflüssiger zugeführt. Anders als beim Kühlschrank wird die Kondensation des Kältemitteldampfes nicht durch die Umgebungsluft, sondern durch Kühlwasser herbeigeführt. Das Kühlwasser seinerseits wird in den Kühltürmen, die oberhalb der Kälteanlage angeordnet sind, rückgekühlt.
Das Absorptionsverfahren
Das Prinzip der Absorptionskälteanlage basiert auf zwei miteinander verbundenen Kreisläufen, dem Absorptionsmittel- und dem Kältemittelkreislauf. Um diese funktionell zu verknüpfen, sind die Hauptkomponenten Verdampfer, Absorber, Austreiber und Verflüssiger erforderlich. Als Kältemittel wird Wasser und als Absorptionsmittel Lithiumbromid eingesetzt. Lithiumbromid saugt den aus dem Verdampfer kommenden Kältemitteldampf in den Absorber. Diese angereicherte Lösung fördert eine Pumpe in den Austreiber. Durch die
Zuführung von Wärmeenergie aus dem Fernwärmenetz wird hier ein Teil des Kältemittels aus der Lösung getrieben, d. h. verdampft. Dieser Dampf kondensiert anschließend im
Verflüssiger. Über ein Expansionsventil gelangt das kondensierte Kältemittel zurück zum Verdampfer, wo es bei niedrigem Druck verdampft. Die dafür erforderliche Wärme wird dem Kaltwasser entzogen, wodurch dessen Temperatur sinkt. Sowohl aus dem Absorber als auch aus dem Verflüssiger muss Wärme mittels Kühlwasser, das im Kühlturm rückgekühlt wird, abgeführt werden.
Ausführliche Informationen zu Erzeugung, Einsatzmöglichkeiten, Anwendungsmöglichkeiten und Geschichte finden Sie hier: www.fernwaerme-info.com