Interessengruppen

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Interessengruppen

Bei Umstellung auf gewerbliche Wärmelieferung ist die Warmmietenneutralität zu berücksichtigen und bei Bedarf ggf. zu prüfen. Über die Klimaschutzziele Deutschlands hinaus kann es für einzelne Interessengruppen zusätzliche Anforderungen geben. Ein wesentlicher Vorteil der Fernwärme ist es, auch bei geringem Platzbedarf eine ökologische Wärmeversorgung zu ermöglichen. Dies ist mit nur geringfügigen Eingriffen in den Baukörper möglich. Gleichzeitig ist der Investitionsbedarf gering. Bei Fernwärme wird direkt Wärme geliefert und es erfolgt somit keine Verbrennung vor Ort. Dies dient der lokalen Luftreinhaltung.

 

Privateigentümer


Merkmale privater Eigentümer

  • Der Eigentümer besitzt ein Gebäude (und ist oft auch Bewohner oder Mitbewohner)
  • Es bestehen langjährige Hausgemeinschaften mit einem günstigen Mietniveau
  • Das Gebäude ist in gutem Allgemeinzustand
  • Die Eigentumsverhältnisse der installierten Heizanlagen sind unterschiedlich

Akzeptanzverhalten privater Eigentümer

  • Der Eigentümer und die Mieter sind zufrieden mit der bestehenden Beheizung
  • Die für eine Heizungsumstellung erforderlichen Investitionen werden im Vergleich zur Nutzensteigerung als zu hoch empfunden 
  • Kostensteigerungen werden nicht gewünscht, um die Hausgemeinschaft nicht zu stören
  • Im Falle bestehender Einzelofenheizungen kann der zusätzliche Aufwand für die Heizkostenabrechnung und die notwendigen Installationsarbeiten für den Umschluss auf Ablehnung stoßen
  • Keine Verbrennung vor Ort, daher lokal emissionsfrei

 

Kleinunternehmer

 

Merkmale Kleinunternehmer

  • Eigentümer besitzt 2 - 3 Gebäude und nutzt einen Teil selbst für Wohn- und Gewerbezwecke 
  • Der Eigentümer verwaltet seine Gebäude unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten 
  • Die Gebäude sind in einem guten Allgemeinzustand 
  • Das Mietniveau ist marktüblich 

Akzeptanzverhalten von Kleinunternehmern

  • Kleinunternehmer sind einer Heizungsumstellung gegenüber positiv eingestellt - bei positiver Einstellung der Mieter 
  • Die Mieter werden in die Entscheidungsfindung mit eingebunden

 

Mittel- und Großunternehmen


Merkmale von Mittel- und Großunternehmen

  • Der Eigentümer besitzt mehrere Gebäude oder ganze Häuserblocks 
  • Die Hausverwaltung erfolgt zentral und geschäftsmäßig 
  • Der Zustand der Gebäude ist stark von den spezifischen Renditeüberlegungen abhängig 

Akzeptanzverhalten von Mittel- und Großunternehmen

  • Unbefriedigende Akzeptanz einer Heizungsumstellung bei Einzelofenheizungen, da die Heizung in diesen Fällen Angelegenheit der Mieter ist 
  • Bei Einzelofenheizungen ist der Eigentümer nicht an einer Heizkostenabrechnung interessiert

 

Wohnungseigentümergemeinschaften


Merkmale von Wohnungseigentümergemeinschaften

  • Schwierige Entscheidungsfindung für eine Heizungsumstellung
  • Unterschiedliche Investitionsbereitschaft der Wohnungseigentümer bei eigengenutzten/vermieteten Wohnungen

Akzeptanzverhalten von Wohnungseigentümergemeinschaften

  • Aufgrund der Erfordernisse des WEG ist bei größeren Wohnanlagen eine positive Beschlussfassung nur schwer zu erreichen 
  • Die Chancen für eine Heizungsumstellung sind bei der notwendigen Erneuerung einer Anlage am größten

 

Wohnungsbaugesellschaften


Merkmale von Wohnungsbaugesellschaften

  • Einfache Entscheidungsfindung, da meist nur ein fester Ansprechpartner vorhanden ist
  • Investitionsbereitschaft nur gering, aber der Anspruch an das Produkt ist sehr hoch: Die Erreichung der politischen Ziele soll gewährleistet sein und gleichzeitig müssen die Quadratmeterpreise niedrig gehalten werden 

Akzeptanzverhalten von Wohnungsbaugesellschaften

  • Das Akzeptanzverhalten ist sehr positiv, da mit einem Fernwärmeanschluss eine Vereinfachung von Prozessen einhergeht
  • Schornstein und gegebenenfalls Heizöllagerraum werden überflüssig und damit kostbarer Platz gewonnen
  • Höhere Quadratmeterpreise sind möglich

 

Politisch-wissenschaftlicher Referent Stadtentwicklung


Merkmale von politisch-wissenschaftlichen Referenten Stadtentwicklung

  • Vermittelt zwischen fachlicher und politischer Ebene (Bereitstellung von Sachinformationen)
  • Erstellt Positionspapiere, Entscheidungsvorlagen, Handlungsempfehlungen
  • Analysiert und dokumentiert Problemem gutachtliche Stellungnahmen, Hintergrundberichte
  • Erstellt Argumentationslinien für Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit
  • Kennt sich mit der Gesetzeslage aus, es fehlen aber Daten und technische Details aus der Energiebranche

Akzeptanzverhalten von politisch-wissenschaftlichen Referenten Stadtentwicklung

  • Wunsch nach einfacher und schneller Erklärung, wie Energieversorgung funktioniert
  • Schätzt bekannte Qualität zu günstigen Preisen

 

Architekt


Merkmale von Architekten

  • Befasst sich mit technischen, funktionalen und gestalterischen Planungen im Rahmen eines Immobilien-Projektes sowie mit der Errichtung bzw. Änderung von Gebäuden und Bauwerken
  • Setzt die Vorstellungen von Bauherren in Pläne um, vertritt deren Interessen vor Planungsbeteiligten, Behörden und Ausführenden und überprüft die Qualität der entstehenden Immobilie
  • Analysiert und dokumentiert Probleme, gutachtliche Stellungnahmen, Hintergrundberichte
  • Erstellt Argumentationslinien für Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit
  • Kennt sich mit der Gesetzeslage aus, es fehlen aber Daten und technische Details aus der Energiebranche

Akzeptanzverhalten von Architekten

  • Akzeptanzverhalten für Fernwärme ist sehr hoch
  • Recherchiert Vorteile von Fernwärme, um zu überzeugen
  • Ist aber auch offen für neue Versorgungsmöglichkeiten

 

Quartiersentwickler


Merkmale von Quartiersentwicklern

  • Setzt Fokus auf Innovation, Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Soziales
  • Nicht die Einzelversorgung, sondern die ganzheitliche Optimierung von sozialen Lebensräumen zählt
  • Wirkt zusammen in Kooperation und bereichsübergreifend mit örtlichen Akteuren
  • Quartiere beinhalten Wohngebiete, Stadtviertel, aber ländliche Gemeinden/Dörfer
  • Kennt sich mit der Gesetzeslage aus, es fehlen aber Daten und technische Details aus der Energiebranche

Akzeptanzverhalten von Quartiersentwicklern

  • Akzeptanzverhalten für Fernwärme ist hoch, überprüft aber auch andere Versorgungsvarianten
  • Entscheidende Punkte sind Wirtschaftlichkeit, Soziales, Innovation/Nachhaltigkeit

 

Stadtgesellschaft


Merkmale von Stadtgesellschaften

  • Nichtstaatliche Organisationen, Bürgerinnen und Bürger
  • Wünsche entsprechen nicht immer Wirtschaftsinteressen
  • Setzen Fokus auf Sozialverträglichkeit, Mensch und Natur
  • Durch städtische Klimaschutzziele bedingte Wärmeleitplanung

Akzeptanzverhalten von Stadtgesellschaften

  • Akzeptanzverhalten für Fernwärme ist mäßig, da kein Anbieterwechsel möglich 
    • monopolartige Struktur Anbieter